Muss in einer perfekten Welt noch gearbeitet werden? Oder hätten wir dort immer frei? Ich stellte eine ähnliche Frage in meiner Kirchengemeinde: „Glaubt ihr, dass wir auch im Himmel noch arbeiten werden müssen?“ Fast alle waren der Überzeugung, dass es auch im Himmel noch Arbeit geben werde. Nur ein McDonald`s-Mitarbeiter und eine Mutter mit vielen Kindern hatten gehofft, dass es in der jenseitigen Welt endlich und endgültig ohne Arbeit zuginge. Was meinst du? Gehört das Arbeiten für dich zu einer perfekten Welt dazu?

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Vorhandenes Potenzial ausnutzen

Ich denke, ja. – Warum? Weil wir mit unserer Arbeit einen Unterschied erzielen können und nicht alles Einheitsbrei bleibt. Egal, in welcher Umgebung wir leben: Es finden sich Mittel, um diese Umgebung schöner, wohnlicher, angenehmer – also wertvoller zu gestalten. Wie im letzten Artikel gezeigt, ist sowohl unsere als auch die vollkommene Welt kein Schlaraffenland. Vielmehr bieten beide unendlich viel Entfaltungspotenzial, woraus wir unsere Umwelt formen und verbessern können. Nutzt man dieses Potenzial nicht aus, bleibt das Umfeld bestenfalls durchschnittlich; wahrscheinlicher ist aber, dass es hässlich wird. Investiert man hingegen Arbeit und Mühe, kann Großartiges entstehen. Auf ein sehr treffendes Beispiel hierfür traf ich diese Tage bei Airbnb. Unter der Kategorie „Wow!“ wird dort das Kellogg Dooli House im Nationalpark Joshua Tree angeboten. „Es ist eine der exklusivsten Unterkünfte der Welt und steht zum ersten Mal als exklusives Airbnb Luxe zur Verfügung,“ heißt es dort. Rund 25 Jahre arbeitete der Eigentümer an diesem Haus und fertigte nahezu alles mit eigener Hand an, indem er nur natürliche Stoffe verbaute. Jetzt bietet er dieses tatsächlich einzigartige Stück „geformte Natur“ für 6.000 € pro Nacht an – ein grandioses Steinhaus in einer Steinlandschaft.

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Ein wertvolles Zuhause bauen und bewahren

Wir alle sind in eine Umgebung gesetzt worden, die Potential für mehr besitzt. Dies möchte allerdings ausgeschöpft werden, um zu einem wunderbaren Zuhause für uns zu werden. Es ist, wie im Schöpfungsbericht der Bibel gesagt wird: „Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.“ Doch das Ausschöpfen des Potentials kostet Mühe: Wir müssen Dinge aufbauen, also Neues erschaffen. Ist etwas erschaffen worden, muss es auch noch vor dem Verfall bewahrt werden. Jeder, der einen eigenen Garten hat, kennt das. Aber nochmals: Wir können mit unserer Arbeit ein wunderbares Zuhause entstehen lassen. Darauf ist unsere Umwelt angelegt.

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Ein neuer Blickwinkel: Arbeit macht zufrieden

Also machen wir was draus! Denn letztlich ist gerade diese Arbeit unheimlich erfüllend. Als Kind hatte ich Angst vor dem Berufsleben, das in der Zukunft auf mich wartete: „Jeden Tag lange arbeiten zu müssen, länger, als ich zur Schule musste; keine Zeit mehr, um den ganzen Tag auf dem Bolzplatz zu stehen“, dachte ich. Heute sehe ich, wie gut und erfüllend Arbeit sein kann. Frustrierend ist Arbeit allerdings dort, wo keine Ergebnisse für mich erzielt werden; oder anders: Wo als Ergebnis anstelle eines blühenden Gartens nur Disteln und Dornen blühen. Das frustriert. Aber ein langer und harter Arbeitstag, an dessen Ende meine Umwelt ein Stück weit wertvoller gemacht wurde, erfüllt mich ganz – weil ich einen Mehrwert geschaffen habe. Daher lautet mein Rat an meine Kinder: Ihr habt so viel Potential um euch und in euch: Macht was draus! Ihr könnt die Welt und euer Leben wertvoller machen mit dem, was euch gegeben ist. Es liegt in eurer Hand und macht euch zu zufriedenen Menschen.

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Bildquelle: Markus Spiske, unsplash